Living in a digital world

In den Medien wird die digitale Welt in den letzten Monaten oft mit den Themen „Internet of Things“ und „Smart Home“ in Verbindung gebracht. Als das „Smart Home“ vor einigen Jahren noch sehr unbekannt war, habe ich den Schritt gewagt und Schritt für Schritt die Umstellung gewagt. Hier mal ein Blick aus der Brille eines „digital Native“. Einige Dinge sind bereits Realität und einige mit wenig Aufwand umzusetzen.

Es ist ein dunkler Morgen im Winter. Aber das stört mich nicht. Das „Smart Home“ weiß, wann ich den ersten Termin habe und wann der Wecker klingelt. Entsprechend vorher geht die Heizung an. Pünktlich mit dem Klingeln des Weckers geht in der Küche das Licht an. Das Aufstehen fällt leicht – es ist warm und hell. Das Smartphone zeigt die Temperatur auf dem Balkon und macht Vorschläge zur Kleidungswahl. Noch schnell die Einkaufsliste am Smartphone erstellt, die Waschmaschine programmiert und schon geht es los ins Büro. Heute will ich mal wieder selbst einkaufen gehen – sonst bringt der REWE Lieferdienst immer die bestellten Einkäufe. Heute fährt die Bahn pünktlich – das Smartphone hat noch keine Warnung zu Unregelmäßigkeiten gemeldet.

Im Büro sind meine E-Mails und Termine auf dem Tablet abrufbar. Außerdem kann ich mit den Kollegen problemlos chatten und Dateien austauschen. Ich habe immer alles dabei – ganz ohne Papier und ohne schweren Laptop.

Nach der Arbeit geht es Einkaufen. Dank Smartwatch kann das Smartphone in der Tasche bleiben, Einkaufsliste auf Papier war gestern. Bezahlt wird an der Kasse natürlich per NFC. Auf dem Rückweg kann ich die Heizung Zuhause schon einmal hochdrehen – per VPN kann ich auch von unterwegs sicher auf die Sensoren und Aktoren zugreifen. Zwischendurch kommt die Erinnerung der Waschmaschine – die Wäsche ist fertig. Zuhause angekommen, meldet das Smart Home den Bedarf an frischer Luft – die Luftfeuchtigkeit ist etwas zu hoch.

Die Post im Briefkasten wird geöffnet und per Scanner archiviert. Dank Texterkennung habe ich alle Dokumente immer und überall abruf- und durchsuchbar. Alles in meiner Cloud – so ganz ohne Google und Dropbox. Nach der ganzen Arbeit habe ich mir erstmal etwas Entspannung verdient – ab in die Badewanne. Auf dem Tablet wird das Licht gedimmt – ich habe die Auswahl zwischen TV-Programm (von der FritzBox im Netzwerk verteilt), Amazon Prime Instant Video, Maxdome, Netflix oder doch etwas vom lokalen NAS. Die alten VHS-Kassetten sind natürlich auch schon längt Digitalisiert.

Zwischendurch ein kurzer Chat – noch eben schnell zum Essen verabredet. Das passende Lokal wird natürlich vorher bei Foursquare überprüft, und ein Tisch schnell online reserviert. Eine gute Alternative zur Bestellung per App. Die Fahrkarte wird schnell per Smartphone gekauft und los gehts.

Die Abhängigkeit zu digitalen Hilfsmitteln steigt enorm – haben wir verlernt, selbst zu denken und Entscheidungen zu treffen? Wie schön es doch ist, wenn Google Now mir immer die Informationen liefern kann, die ich gerade brauche. So weiß natürlich Google immer, wo ich bin, was ich mache und wie es mir geht. Und unter Umständen nicht nur Google, sondern auch noch andere. Was tun, wenn Google nicht mehr erreichbar ist? Was tun, wenn ein Mobilfunkmast mal wegen eines Unwetters oder technischen Defekts ausfällt? Was tun, wenn der Internetanbieter einem für mehrere Tage das Internet kappt? Was tun, wenn Ergebnisse gezieht manipuliert werden, um mich gezielt irgendwo hin zu steuern? Was passiert, wenn jemand weiß, wann und wie lange keiner Zuhause ist? Wie sicher und zuverlässig sind Speichersysteme heute wirklich?